Manchmal muss ein Tapetenwechsel her, um sich in den eigenen Wänden wieder wohl zu fühlen. Oft genügt es auch, die vorhandene Tapete zu überstreichen, um eine ansprechende Optik zu erreichen. Beim Renovieren kann auch Vinyltapete gestrichen werden, wenn die passende Wandfarbe verwendet wird.
Wie ist eine Vinyltapete beschaffen?
Eine Vinyltapete ist so beschaffen, dass das Trägermaterial mit Vinyl beschichtet ist. Das Trägermaterial kann aus Papier oder Vlies bestehen, dabei kann die Oberfläche verschiedene Strukturen aufweisen. Überstreichen kann man Tapeten mit Papier- oder Vliesoberfläche. Beide Arten von Tapeten benötigen in der Regel keine Grundierung und können ohne Probleme gestrichen werden. Ist allerdings ein Muster auf der Tapete zu stark aufgeschäumt, eignet sich diese kaum zum Überstreichen.
Wenn das Muster der Tapete zu dick ist, kann dieses leicht eingedrückt werden. Daher kann der Anstrich bei Belastung leicht abblättern. Glatte, geraffte oder putzähnliche Oberflächen eignen sich daher besser zum Streichen. Allerdings sollte auch der richtige Farbroller gewählt werden. Um die Vinyltapete für das Überstreichen zu testen, sollte überprüft werden, ob sie auf der ganzen Fläche der Wand fest anhaftet. Sind lose Stellen der Tapete zu finden, müssen die vor dem Streichen neu geklebt werden, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Vor allem Ecken, Kanten, Nähte und Ausschnitte um Türen und Fenster sollten genau geprüft werden.
Die perfekte Farbsorte auswählen
Die Vinyltapete kann in der Regel mit einer gewöhnlichen Wandfarbe gestrichen werden. Eine übliche Dispersionsfarbe ist für die meisten Tapeten geeignet, ein Grundanstrich kann bei Bedarf den benötigten Haftgrund für Farben schaffen. In Küchen und Treppenhäusern können die stark beanspruchten Wandflächen mit Latexfarbe behandelt werden. Im Badezimmer ist Latexfarbe nicht ratsam, hier sollte lieber eine Feuchtraum-Farbe gewählt werden.
Die Vorbereitung vor dem Streichen der Vinyltapete
Sind die Wände kurz vor dem Streichen tapeziert worden, müssen die Wände richtig getrocknet sein, bevor mit dem Streichen begonnen wird. Um Lichtschalter und Steckdosen entfernen zu können, muss im entsprechenden Raum der Strom abgeschaltet werden, Auch Fußleisten können entfernt werden, um das Streichen der Tapete zu erleichtern. Abdeckfolie oder Malervlies kann dabei helfen, den Fußboden zu schützen. Fenster- und Türrahmen werden ebenfalls mit Folie abgedeckt, damit diese nicht verunreinigt werden. Auch die im Raum stehenden Möbel werden mit Abdeckfolie geschützt. Sind Risse oder Löcher in der Wand vorhanden, müssen diese verspachtelt werden. Diese Stellen werden nach der Trocknung abgeschliffen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Nach dem Schleifen wird der Staub sorgfältig entfernt, damit die Oberfläche staubfrei bearbeitet werden kann.
Zunächst werden alle Kanten, Ecken und schwer zugängliche Stellen gestrichen, dazu wird eine kleine Maler-Rolle sowie ein Heizkörperpinsel verwendet. Anschließend werden mit einem Farbroller die großen Flächen gestrichen. Benötigtes Material zum Streichen ist hier die Farbe, ein Rührstab zum Umrühren der Farbe, ein großer und ein kleiner Farbroller mit Teleskopstab sowie ein Farbeimer mit einem Abstreif-Gitter. Der erste Farbanstrich sollte abtrocknen, bevor geprüft werden kann, ob das Ergebnis den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Ist ein zweiter Anstrich notwendig, sollte unbedingt 24 Stunden gewartet werden, ehe mit dem zweiten Anstrich begonnen wird.
Expertentipp
Um Flecken von Nikotin, Fett oder Ruß beseitigen zu können, sollten diese nie überstrichen werden. Für jede Art von Flecken bietet der Handel eine spezielle Isolierfarbe. Damit werden die Flecken behandelt und anschließend mit der Wandfarbe gestrichen. Soll auch die Decke des Raumes gestrichen werden, dann wird diese vor den Wänden gestrichen.