Holzdielen finden sich in den meisten Eigenheimen. Nach jahrelanger Nutzung möchten viele Menschen jedoch ihre alten Dielen loswerden – weil die Dielen sich abnutzen oder weil schlichtweg Veränderung gewünscht ist. Dielen entfernen geht oft mit hohen Kosten einher. Daher lohnt es sich in der Regel, sie eigenhändig zu entfernen. Unter Beachtung einiger Hinweise ist dies gar nicht so schwierig.
Schwimmender oder verklebter Boden – unterschiedliche Herangehensweisen
Je nachdem, ob der bisherige Boden schwimmend verlegt oder vollständig verklebt wurde, sind unterschiedliche Herangehensweisen zu beachten. Ein schwimmend verlegter Boden ist wesentlich leichter zu entfernen. Solche Böden haben sogenannte Klick-Verbindungen und sind nciht vollständig mit dem Untergrund verbunden. Benötigt werden zur Entfernung nur die folgenden Werkzeuge:
- Schraubenzieher
- ggf. Spachtel und Zange (nur bei verklebten Sockelleisten)
Bei verklebten Sockelleisten werden diese und die Bodenprofile mit Spachtel und Zange als erstes entfernt. Danach wird an einer Dielenreihe angesetzt und die erste Klick-Verbindung gelöst. Ist die erste Klick-Verbindung gelöst, können der Reihe nach alle anderen folgen. Das ist in der Regel unkompliziert. Klick-Verbindungen sind selten hartnäckig.
Ein vollständig verklebter Boden sorgt für etwas mehr Aufwand. Hier werden neben den oben erwähnten Werkzeugen je nach Bodenart auch weitere Utensilien, insbesondere ein Nageleisen, benötigt. Besonders wichtig ist auch eine Atemmaske, um sich vor den Dämpfen des Klebstoffs zu schützen.
Zunächst werden Sockelleisten und Übergangsprofile entfernt. Dies kann mit einem Schraubenzieher geschehen, sofern die Leisten nicht ebenfalls verklebt sind. Andernfalls kann mit Hammer und Meißel nachgeholfen werden. Mit einem Nageleisen kann an der Dehnungsfuge des Bodens die erste Diele herausgerissen werden. Gerade die erste Diele verlangt in der Regel einen erheblichen Kraftaufwand. Danach können auch die restlichen Dielenreihen auf die Art herausgerissen werden. Hammer und Meißel unterstützen auch hier bei besonders hartnäckigen Bodenteilen.
Nachbearbeitung bei hartnäckigem Kleber
Wer mit besonders hartnäckigen Klebstoffen zu kämpfen hat, muss nach Herausreißen der Dielen den Boden erst nachbearbeiten, bevor ein neuer verlegt werden kann. Dazu werden Klebereste mit einem Spachtel vollständig entfernt. Ist das nicht möglich, können ein Stripper oder ein Elektroschaber helfen. Diese elektrischen Geräte sind wesentlich effektiver als ein einfacher Spachtel. Nützt alles nichts, müssen besonders hartnäckige Klebstoffe in seltenen Fällen doch professionell entfernt werden.
Sicherheitshinweise stets beachten
Man darf beim Entfernen der Dielen niemals die Sicherheitshinweise außer Acht lassen. Zwar ist Dielenentfernen grundsätzlich keine gefährliche Arbeit, dennoch sind einige Schutzmaßnahmen je nach Bodenart unerlässlich.
- Es sollte immer angemessene Arbeitskleidung getragen werden – d.h. bequeme Klamotten, idealerweise feste Stoffe, rutschfeste Schuhe und ggf. Handschuhe und Schutzbrille.
- Bei verklebten Böden darf die Atemmaske nicht fehlen, da sonst giftige Klebstoffe in die Lunge gelangen können.
- Soll der Bodenbelag wiederverwendet werden, muss mit äußerster Vorsicht und Geduld gearbeitet werden. Beim Herausreißen der Holzdielen kann das Holz nur allzu schnell beschädigt werden. Vorsicht ist auch aufgrund von Holzsplittergefahr geboten.
Nach dem Herausreißen
Wer die alten Dielen oder sogar ganze Bodenbeläge nach erfolgreicher Entfernung nicht wiederverwenden möchte, muss einen Wertstoffhof aufsuchen. Die meisten Böden gehören nicht in den Hausmüll. Dazu gehören auch vermeintliche naturnahe Materialien wie Parkett und Kork.
